Weiterbildungsveranstaltung des VBAD e.V.
Am 6. Mai 2009 von 14.00 – 15.30 Uhr im „Gründer- und Dienstleistungszentrum Annaberg-Buchholz“ (GDZ)
Die Veranstaltung umfasste die Themenschwerpunkte der „Verhaltensstörungen bei Demenz“ sowie den „Sinn und Unsinn künstlicher Ernährung am Lebensende“. Als Referentin wurde Frau Dr. Christine Wagner, praktizierende Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, eingeladen.
Zu Beginn der Weiterbildung wurde der Begriff „Demenz“ erläutert. Demnach versteht man unter einer Demenz: „eine alltagsrelevante Abnahme von Gedächtnis und anderen kognitiven Funktionen, die länger als 6 Monate besteht.“ Weiterhin wurde der Unterschied zwischen einer Demenz und Alltagsdepression herausgestellt. Dabei ging Frau Dr. Wagner auf verschiedene Bereiche der Symptomatik ein z. B. Kognition, Motorik, Emotionen und Verhalten etc.
1. Themenschwerpunkt: Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten
Bei diesem Themenschwerpunkt widmete sich Frau Dr. Wagner wesentlichen Auffälligkeiten bei Demenzerkrankungen und vermittelte gleichzeitig praktische Tipps mit deren Umgang: z. B.
- Unruhe
Tipp: Bewegungsdrang der erkrankten Personen tagsüber nicht einschränken - Gedächtnisstörung
- Störungen der Orientierung
- Körperpflege
- Essen und Trinken
- Wahn und Halluzination
- Depression
Im Anschluss an diesen Themenbereich wurden die Möglichkeiten der Medikation angesprochen.
- leichte bis mittelschwere Demenz:
• „Aricept“
• „Reminyl“
• „Exelon“ - schwere Demenz:
• „Axura“
• „Ebixa“
NEU: Exelon gibt es auch in Form eines Pflasters
Dies ist besonders für die ambulante Pflege eine Innovation, da die sonstige Übelkeit abnimmt, keine Probleme beim Duschen auftreten und das Pflaster gut verträglich ist.
2. Themenschwerpunkt: „Ich esse meine Suppe nicht!“
Hierbei wird auf die Thematik der Ernährung am Lebensende eingegangen. Die Basis dafür ist die Feststellung, dass 1/3 aller Demenzpatienten unterernährt sind. Frau Dr. Wagner nannte daraufhin einige Ursachen, die auf das Krankheitsbild Demenz zurückzuführen sind z. B.
- Appetitlosigkeit
- motorische Unruhe
- Vergessen der Nahrungsaufnahme
- Wunsch zu Sterben
- Hypermetabolismus
Anschließend widmete sich unsere Referentin der Ernährung im Endstadium einer Demenz und ging dabei wesentlich auf die perkutane endoskopische Gastrostomie ( PEG ) ein. Dabei wurden Vorteile, Nachteile und mögliche Komplikationen einer solchen Ernährung herausgestellt.
In Verbindung mit der Thematik, wurde schlussendlich auf die Begriffe der Patientenverfügung, Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht verwiesen sowie wesentliche Unterschiede herausgestellt und Inhalte erläutert.
~Nadine Jahn, Praktikantin VBAD e.V.