Pressebericht vom 13.02.2008:
Oma kann sich nicht erinnern
Kinder wollen auf Altersdemenz spielerisch aufmerksam machen
Ehrenfriedersdorf (jas). Mal sucht die Oma ihre Brille, mal hat sie die Geldtasche verlegt. Was für den Laien anfangs noch lustig erscheint, endet für den Betroffenen und dessen Angehörige oftmals in einer Katastrophe. Die Rede ist von der Altersvolkskrankheit Demenz, welche immer weiter auf dem Vormarsch ist. Den im November neu gegründeten Verein zur Betreuung Angehöriger Demenzkranker e.V. im Landkreis Annaberg nahmen die Kinder und Jugendlichen vom Verein Neuer Bahnhof Ehrenfriedersdorf zum Anlass, in Form eines Theaterstückes auf das Thema aufmerksam zu machen. Das Casting ist nun gelaufen und die „Auserwählten“ sind emsig dabei, in die entsprechenden Rollen zu schlüpfen. Da sind beispielsweise Nico Emanuel Lahl aus Hermannsdorf und Niklas Hübler aus Ehrenfriedersdorf. Sie spielen die Enkelkinder der an Demenz leidenden Oma und haben schnell mitbekommen, dass es sich bei diesem Stück um eine sehr ernste Sache handelt. „Wenn es jemandem aus meiner Familie betreffen würde, würde ich ihn nicht auslachen“, sagte der achtjährige Niklas. Und damit in einigen Wochen auf der Bühne auch nichts schief geht, hat sich die Truppe in Schauspieldramaturgin Sylvia Giesenvom Winterstein-Theater professionelle Hilfe geholt. „Als ich gebeten wurde,beim Einstudieren dabei zu sein, habe ich sofort zugesagt. Mit dieser Krankheit kann jeder konfrontiert werden, also sollte man Bescheid wissen“, sagte sie. Sobald Termin und Ort für die Premiere feststehen, wird dies bekannt gegeben.
Erschienen in: BLICK|Annaberg, 13. Februar 2008, Seite 3
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